Niederösterreich investiert in Aktive Mobilität

Familie Radausflug

Die Landesregierung Niederösterreichs will den Rad- und Fußverkehrsanteil von 22 auf 44 Prozent verdoppeln. Dafür sollen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Als Grundlage wurde Mitte März von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko die „Strategie Aktive Mobilität“ präsentiert, an deren Erstellung Radkompetenz-Mitglied Verracon inhaltlich beteiligt war. In dieser Strategie wurden fünf Handlungsfelder herausgearbeitet, die mit Maßnahmen unterlegt sind. Eine davon sind die ambitionierten Rad-Basis-Netze. In der Potentialregion Mödling-Nord arbeitet con.sens Mobilitätsdesign an deren Grundlagen.

Niederösterreich sei als ein Land der PendlerInnen bekannt, es sei aber noch nicht bekannt dafür, ein Land der RadfahrerInnen sowie FußgängerInnen zu sein. „Das wollen wir nun ändern.“, so Landesrat Schleritzko. Die „Strategie Aktive Mobilität“ umfasst fünf Handlungsfelder. An erster Stelle steht die Infrastruktur als Grundvoraussetzung für einen steigenden Anteil an Rad- und Fußgängerverkehr. „Man geht erst dann zu Fuß oder fährt mit dem Rad, wenn eine Verbindung ohne größere Umwege vorhanden ist und wenn man sie ohne Angst benutzen kann“, stellte der Landesrat ganz richtig fest.

Förderung für Radschnellwege und Rad-Basis-Netze

Zwei zentrale Maßnahmen in diesem Handlungsfeld sind Radschnellwege und Rad-Basis-Netze. In insgesamt 37 Potentialregionen wird in den kommenden Monaten ein Radbasisnetz für Hauptrouten des Radverkehrs gemeinsam mit den Gemeinden definiert und daraus konkrete Ausbauprojekte entwickelt. con.sens mobilitätsdesign ist gemeinsam mit dem Ingenieurbüro KH13 aus Perchtoldsdorf mit der Bearbeitung einer der ersten Potentialregionen beauftragt worden: der Potentialregion Mödling-Nord, welche ein Zusammenschluss der Gemeinden Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Gießhübl, Hinterbrühl und Mödling ist. Zahlreiche Kilometer Radverkehrsinfrastruktur und ein Radschnellweg entlang der Südbahn sollen dort in den kommenden Jahren entstehen.

Vermessung in der Potentialregion Mödling-Nord durch con.sens mobilitätsdesign

Handlungsfelder Multimodalität und Digitalisierung

Ein weiteres Handlungsfeld stellt die Multimodalität dar. Über 40 Prozent der Pendler in Niederösterreich hat einen Arbeitsweg, der länger als 20 Kilometer ist, und sich für die Kombination von Öffentlichen Verkehrsmitteln und Rad eignen würde. Bahnhofsumbauten werden in Zukunft durch das Land NÖ nur noch unterstützt, wenn die Anbindung von Rad- und Fußwegen mitgedacht wurde. Die Anzahl von 23.000 Bike&Ride-Plätzen soll bis 2025 auf 30.000 erhöht werden. Alle Bahnhöfe mit mehr als 2.000 EinsteigerInnen pro Tag sollen zudem mit Radboxen ausgestattet werden.

Bahnhof in Wieselburg (NÖ) mit Radbox von Radkompetenz-Mitglied Innovametall: Gewinnerprojekt des VCÖ-Mobilitätspreises Niederösterreich 2020

Erstmals Radbudget für Niederösterreich beschlossen

Auch im Hinblick auf Bewusstseinsbildung werden im RADLand Niederösterreich Angebote geschnürt und eine eigene Service-Stelle für Aktive Mobilität geschaffen, die sich insbesondere um das Thema Radfahren kümmern soll. All diese Maßnahmen würden laut Schleritzko entsprechende Mittel brauchen, Niederösterreich habe daher für 2021 erstmals ein eigenes Radfahrbudget beschlossen, das in den kommenden zehn Jahren Investitionen für die Aktive Mobilität in Niederösterreich in Höhe von rund 100 Millionen Euro auslösen könne.

Die ersten 346.000 Euro für neue Radwegprojekte gingen im Februar ins Wiener Umland – Günselsdorf (Bez. Baden) und Gerasdorf bei Wien (Bez. Korneuburg). Die Gemeinde Allhartsberg erhielt im März 232.400 Euro für die Errichtung des ersten Bauteils eines Radweges entlang der L 92 und St. Andrä-Wördern 100.350 Euro für die Erweiterung der Bike-and-Ride-Anlage. Für den Neubau einer Bike-and-Ride-Anlage in Ternitz wurden 124.000 Euro genehmigt.

Landesrat

Landesrat Ludwig Schleritzko, Julia Krenn, Expertin aus dem NÖ Landesstraßendienst und Werner Pracherstorfer, Landesverkehrsplaner präsentierten die neue Strategie. Download der Strategie hier.

 

Fotos: Land NÖ, ENU, cvp

Veröffentlicht am: 24. März 2021Kategorien: Förderer & Initiativen, Planung & ConsultingSchlagwörter: , , ,

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Die Landesregierung Niederösterreichs will den Rad- und Fußverkehrsanteil von 22 auf 44 Prozent verdoppeln. Dafür sollen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Als Grundlage wurde Mitte März von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko die „Strategie Aktive Mobilität“ präsentiert, an deren Erstellung Radkompetenz-Mitglied Verracon inhaltlich beteiligt war. In dieser Strategie wurden fünf Handlungsfelder herausgearbeitet, die mit Maßnahmen unterlegt sind. Eine davon sind die ambitionierten Rad-Basis-Netze. In der Potentialregion Mödling-Nord arbeitet con.sens Mobilitätsdesign an deren Grundlagen.

Niederösterreich sei als ein Land der PendlerInnen bekannt, es sei aber noch nicht bekannt dafür, ein Land der RadfahrerInnen sowie FußgängerInnen zu sein. „Das wollen wir nun ändern.“, so Landesrat Schleritzko. Die „Strategie Aktive Mobilität“ umfasst fünf Handlungsfelder. An erster Stelle steht die Infrastruktur als Grundvoraussetzung für einen steigenden Anteil an Rad- und Fußgängerverkehr. „Man geht erst dann zu Fuß oder fährt mit dem Rad, wenn eine Verbindung ohne größere Umwege vorhanden ist und wenn man sie ohne Angst benutzen kann“, stellte der Landesrat ganz richtig fest.

Förderung für Radschnellwege und Rad-Basis-Netze

Zwei zentrale Maßnahmen in diesem Handlungsfeld sind Radschnellwege und Rad-Basis-Netze. In insgesamt 37 Potentialregionen wird in den kommenden Monaten ein Radbasisnetz für Hauptrouten des Radverkehrs gemeinsam mit den Gemeinden definiert und daraus konkrete Ausbauprojekte entwickelt. con.sens mobilitätsdesign ist gemeinsam mit dem Ingenieurbüro KH13 aus Perchtoldsdorf mit der Bearbeitung einer der ersten Potentialregionen beauftragt worden: der Potentialregion Mödling-Nord, welche ein Zusammenschluss der Gemeinden Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Gießhübl, Hinterbrühl und Mödling ist. Zahlreiche Kilometer Radverkehrsinfrastruktur und ein Radschnellweg entlang der Südbahn sollen dort in den kommenden Jahren entstehen.

Vermessung in der Potentialregion Mödling-Nord durch con.sens mobilitätsdesign

Handlungsfelder Multimodalität und Digitalisierung

Ein weiteres Handlungsfeld stellt die Multimodalität dar. Über 40 Prozent der Pendler in Niederösterreich hat einen Arbeitsweg, der länger als 20 Kilometer ist, und sich für die Kombination von Öffentlichen Verkehrsmitteln und Rad eignen würde. Bahnhofsumbauten werden in Zukunft durch das Land NÖ nur noch unterstützt, wenn die Anbindung von Rad- und Fußwegen mitgedacht wurde. Die Anzahl von 23.000 Bike&Ride-Plätzen soll bis 2025 auf 30.000 erhöht werden. Alle Bahnhöfe mit mehr als 2.000 EinsteigerInnen pro Tag sollen zudem mit Radboxen ausgestattet werden.

Bahnhof in Wieselburg (NÖ) mit Radbox von Radkompetenz-Mitglied Innovametall: Gewinnerprojekt des VCÖ-Mobilitätspreises Niederösterreich 2020

Erstmals Radbudget für Niederösterreich beschlossen

Auch im Hinblick auf Bewusstseinsbildung werden im RADLand Niederösterreich Angebote geschnürt und eine eigene Service-Stelle für Aktive Mobilität geschaffen, die sich insbesondere um das Thema Radfahren kümmern soll. All diese Maßnahmen würden laut Schleritzko entsprechende Mittel brauchen, Niederösterreich habe daher für 2021 erstmals ein eigenes Radfahrbudget beschlossen, das in den kommenden zehn Jahren Investitionen für die Aktive Mobilität in Niederösterreich in Höhe von rund 100 Millionen Euro auslösen könne.

Die ersten 346.000 Euro für neue Radwegprojekte gingen im Februar ins Wiener Umland – Günselsdorf (Bez. Baden) und Gerasdorf bei Wien (Bez. Korneuburg). Die Gemeinde Allhartsberg erhielt im März 232.400 Euro für die Errichtung des ersten Bauteils eines Radweges entlang der L 92 und St. Andrä-Wördern 100.350 Euro für die Erweiterung der Bike-and-Ride-Anlage. Für den Neubau einer Bike-and-Ride-Anlage in Ternitz wurden 124.000 Euro genehmigt.

Landesrat

Landesrat Ludwig Schleritzko, Julia Krenn, Expertin aus dem NÖ Landesstraßendienst und Werner Pracherstorfer, Landesverkehrsplaner präsentierten die neue Strategie. Download der Strategie hier.

 

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