Bike-Sharing-Systeme: Studie zu Nachfrage, Umverteilung und Wartung

Im Projekt PlanBiSS wurde ein prototypisches Planungswerkzeug zur Unterstützung der Standortplanung von Bike-Sharing-Systemen (BSS) entwickelt. Dieses PlanBiSS-Werkzeug, das auch öffentlich unter https://bit.do/planbiss zugänglich ist, ermöglicht die semiautomatische Berechnung von Standortvorschlägen für BSS.

Die Anwendung des Werkzeug funktioniert folgendermaßen: PlanerInnen definieren als ersten Schritt eine Planungsregion, akquirieren nötige Daten wie z.B. demographische Daten oder die Verortung von Stationen des Öffentlichen Verkehrs, und definieren Rahmenbedingungen wie das verfügbare Budget oder Angebote und Preise von BSS-Herstellern. Anschließend definieren PlanerInnen Szenarios, die sich in Aspekten wie der Planungsregion, dem Budget, oder dem zum Einsatz kommenden Hersteller unterscheiden. Für jedes Szenario wird mittels PlanBiSS-Werkzeug ein Vorschlag für die optimale Platzierung der Stationen berechnet. Jeder Vorschlag beinhaltet dabei zusätzlich zur groben Position der Stationen auch Performanceindikatoren zum besseren Vergleich der Szenarios. Anschließend können PlanerInnen die Szenarios adaptieren und iterativ weiterentwickeln. Zur tatsächlichen Realisierung des BSS ist nach der Auswahl eines Szenarios als letzter Schritt die Detailplanung im Straßenraum nötig. Diese hängt stark von lokalen Begebenheiten ab und wird daher von den PlanerInnen selbst mit der nötigen Ortskenntnis durchgeführt. In Abbildung 1 wird gezeigt, wie dieser Prozess durch das PlanBiSS-Werkzeug unterstützt wird.

Abbildung 1: PlanerInnen werden vom PlanBiSS-Werkzeug unterstützt mittels (a) Visualisierung der zu erwartenden Nachfrage (violett=hoch), (b) Stationsvorschlägen mit 300m-Radius und erwarteter Nachfrage, (c) erwartete Fahrten zwischen Stationen (Linienstärke=Anzahl), und (d) Position der Standortvorschläge auf einer Straßenkarte (© OpenStreetMap & Mitwirkende)

Das PlanBiSS-Werkzeug besteht aus folgenden neuartigen Komponenten, die im Projekt entwickelt wurden: (1) eine Methode zur Disaggregation der Planungsregion in Zellen, die möglichst eine Kreuzung als Zentrum haben und so gut für einen groben aber dennoch möglichst eindeutigen Standortvorschlag geeignet sind, (2) ein mathematisches Nachfragemodell, welches das erwartete Verhalten von NutzerInnen des BSS schätzt, und (3) ein Optimierungsalgorithmus, die auf den beiden anderen Komponenten aufbaut um automatisch optimale Standortvorschläge berechnet. Die Arbeiten im Projekt basieren auf ExpertInnenwissen sowie Anforderungen von PlanerInnen, die zu Projektbeginn erhoben wurden. In ExpertInneninterviews wurde das PlanBiSS-Werkzeug erfolgreich evaluiert und Fragestellungen für weitere Forschungen sowie nötige Schritte zur Marktreife identifiziert.

PlanBiSS
Standort-Planung von Bike-Sharing-Systemen unter Berücksichtigung von Nachfrage, Umverteilung und Wartung

Ein Projekt finanziert im Rahmen der 4. Ausschreibung
des Programms Mobilität der Zukunft (Personenmobilität)

Kontaktdaten der Radkompetenz-Mitwirkenden:

AIT Austrian Institute of Technology GmbH
DI Markus Straub
A-1210 Wien, Giefinggasse 2
markus.straub@ait.ac.at

Rosinak & Partner ZT GmbH
DI Felix Beyer
A-1050 Wien, Schloßgasse 11
beyer@rosinak.at

 

Veröffentlicht am: 6. Oktober 2023Kategorien: Aktuelles

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Die Anwendung des Werkzeug funktioniert folgendermaßen: PlanerInnen definieren als ersten Schritt eine Planungsregion, akquirieren nötige Daten wie z.B. demographische Daten oder die Verortung von Stationen des Öffentlichen Verkehrs, und definieren Rahmenbedingungen wie das verfügbare Budget oder Angebote und Preise von BSS-Herstellern. Anschließend definieren PlanerInnen Szenarios, die sich in Aspekten wie der Planungsregion, dem Budget, oder dem zum Einsatz kommenden Hersteller unterscheiden. Für jedes Szenario wird mittels PlanBiSS-Werkzeug ein Vorschlag für die optimale Platzierung der Stationen berechnet. Jeder Vorschlag beinhaltet dabei zusätzlich zur groben Position der Stationen auch Performanceindikatoren zum besseren Vergleich der Szenarios. Anschließend können PlanerInnen die Szenarios adaptieren und iterativ weiterentwickeln. Zur tatsächlichen Realisierung des BSS ist nach der Auswahl eines Szenarios als letzter Schritt die Detailplanung im Straßenraum nötig. Diese hängt stark von lokalen Begebenheiten ab und wird daher von den PlanerInnen selbst mit der nötigen Ortskenntnis durchgeführt. In Abbildung 1 wird gezeigt, wie dieser Prozess durch das PlanBiSS-Werkzeug unterstützt wird.

Abbildung 1: PlanerInnen werden vom PlanBiSS-Werkzeug unterstützt mittels (a) Visualisierung der zu erwartenden Nachfrage (violett=hoch), (b) Stationsvorschlägen mit 300m-Radius und erwarteter Nachfrage, (c) erwartete Fahrten zwischen Stationen (Linienstärke=Anzahl), und (d) Position der Standortvorschläge auf einer Straßenkarte (© OpenStreetMap & Mitwirkende)

Das PlanBiSS-Werkzeug besteht aus folgenden neuartigen Komponenten, die im Projekt entwickelt wurden: (1) eine Methode zur Disaggregation der Planungsregion in Zellen, die möglichst eine Kreuzung als Zentrum haben und so gut für einen groben aber dennoch möglichst eindeutigen Standortvorschlag geeignet sind, (2) ein mathematisches Nachfragemodell, welches das erwartete Verhalten von NutzerInnen des BSS schätzt, und (3) ein Optimierungsalgorithmus, die auf den beiden anderen Komponenten aufbaut um automatisch optimale Standortvorschläge berechnet. Die Arbeiten im Projekt basieren auf ExpertInnenwissen sowie Anforderungen von PlanerInnen, die zu Projektbeginn erhoben wurden. In ExpertInneninterviews wurde das PlanBiSS-Werkzeug erfolgreich evaluiert und Fragestellungen für weitere Forschungen sowie nötige Schritte zur Marktreife identifiziert.

PlanBiSS
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Ein Projekt finanziert im Rahmen der 4. Ausschreibung
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