Danube Cycle Plans: Radstrategie für den Donauraum
Im internationalen Projekt Danube Cycle Plans, das im September 2020 gestartet wurde, dreht sich alles um den Radverkehr in der Donauregion als wichtigem Baustein für nachhaltige Mobilität. Nun können wir die „Danube Cycling Strategy“ präsentieren, die von den Radkompetenz-Mitgliedern Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) und Verracon gemeinsam mit Radexpert:innen aus acht weiteren Donauländern entwickelt wurde. Die Strategie konnte am 11. Oktober 2022 bei der Abschlusskonferenz des Projektes in Prag vorgestellt werden.
Die Danube Cycle Plans Abschlusskonferenz fand unter der Schirmherrschaft von Martin Kupka, dem Verkehrsminister der Tschechischen Republik, in Prag statt. Dabei haben offizielle Vertreter:innen von neun Ländern der Donauregion ihre Perspektiven auf das Projekt vorgestellt. Österreichische Konferenzbeiträge waren die Präsentation „Das österreichisch-serbische Vorzeigebeispiel“ von Radkompetenz Mitglied Martin Eder (Bundesministerium für Klimaschutz (BMK)) und Vladimir Djumic (Danube Competence Center Serbien) sowie die Präsentation der brandneuen Radstrategie der Donauregion durch Andreas Friedwagner vom Radkompetenz-Mitglied Verracon.
Gemeinsames Ziel: Zahlen verdoppeln!
Die Danube Cycle Plans (DCP) Länder haben sich auf das Ziel geeinigt, den Radverkehrsanteil in der Donauregion zu verdoppeln. Die Bedingungen zum Radfahren in der Donauregion unterscheiden sich jedoch noch stark. Während einige Länder längere Erfahrung und höheres politisches Engagement aufweisen (HU, AT, CZ, SK), würde in anderen Ländern die Bedeutung des Radfahrens kaum wahrgenommen (SL, RO, HR, RS, BG). Laut Strategiepapier sei das Rad generell noch nicht als ein gleichberechtigtes Verkehrsmittel sondern als Nebensache behandelt. Die Verantwortung für Radverkehrsagenden sei auf verschiedene lokale Ebenen aufgeteilt, wobei die jeweils zuständigen Stellen keine ausreichende finanzielle, rechtliche und politische Unterstützung bekommen.
Die neun Länder des Danube Cycle Plans Projekts haben sich daher auf eine gemeinsame Vision geeinigt: Mehr Radfahrende in der Donauregion! Diese Vision soll durch einen Fokus auf neun spezifische Ziele erreicht werden:
- Anstrengungen in der Donauregion koordinieren
- Fahrradnutzung deutlich erhöhen
- Neuverteilung von Platz für aktive Mobilität
- Neubau, Ausbau und Verbesserung von Fahrradinfrastruktur
- Nationale Fahrradstrategien ausarbeiten und umsetzen
- Zahl der Radfahrenden erhöhen
- Integration von Fahrradfahren in Gesundheitsstrategien
- Integration von Fahrradinfrastruktur in Raum- und Verkehrsplanung
- Erhöhung der Qualität des Fahrradtourismus
Diagnose führt zu acht Aktionsfeldern
Um die gegenwärtige Situation in Richtung der definierten Ziele zu ändern sind Maßnahmen notwendig. Aufbauend auf den Erfahrungen und Erkenntnissen von zweieinhalb Jahren an Zusammenarbeit haben die Beteiligten acht Hauptfelder für Maßnahmen identifiziert. Diese sollen den Ländern helfen ihre neun Ziele zu erreichen.
- Politische und strategische Unterstützung: Nationale Fahrradstrategie, kontinuierliche Zusammenarbeit starker Arbeitsgruppen, Nationale Fahrradbeauftragte, Einrichtung einer Danube Cycling Arbeitsgruppe
- Wissensaustausch: Nationale Fahrrad-Kompetenzzentren, Unterstützung der Arbeit von transnationalen Kompetenzzentren, Austausch- und Ausbildungsprogramme.
- Radroutennetz: Aufbau des DanuVelo Netzes und nationaler Radroutennetze, Umsetzung einer Beschilderung nach nationalen und europäischen Standards, zuverlässige Information über Radfahren
- Fahrradfreundliche Normen und Gesetze: Aktualisieren von Verkehrsverordnungen und Richtlinien.
- Fahrradkultur: Kampagnen um Fahrradfahren zu bewerben, Vorbilder etablieren, Angebote zum Radfahrenlernen
- Finanzierung: Nationale Finanzierungspläne und -Programme für Radverkehr, zusätzliche Budgets durch transnationale Finanzierung
- Anreize: Finanzielle Anreize zum Radfahren, finanzielle Unterstützung von Fahrradkäufen durch Gemeinden, Unternehmen und Konsumenten.
- Daten: Statistisches Monitoring der fahrradrelevanten Zahlen
Zusätzliche Aktionsfelder, die zukünftig im DCP-Kontext behandelt werden sollen, beinhalten die Themen Fahrradtourismus, öffentlichen Verkehr, Sicherheit und der Lebensqualität.
(Das vollständige Strategiepapier kann hier heruntergeladen werden, sobald die finale Freigabe erfolgt ist.)
Pan-Europäischer Masterplan zur Förderung des Radverkehrs
Durch Umsetzung dieser Maßnahmen leisten die neun teilnehmenden Länder der Donauregion einen wertvollen Beitrag zu den Zielen des Pan-Europäischen Masterplans zur Förderung des Radverkehrs. Dieser Masterplan wurde von 46 Minister:innen aus 41 Ländern während der 5. Ministerkonferenz des Pan-Europäischen Programms für Verkehr, Gesundheit und Umwelt (THE PEP) im Mai 2021 in Wien beschlossen. Er definiert die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit im Danube Cycle Plans Projekt. Mehr Informationen hier in unserem Artikel.
Das Danube Cycle Plan Projekt wurde von den EU Fonds ERDF und IPA unterstützt.
Mehr von den Radkompetenz-Mitgliedern in diesem Artikel:
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Im internationalen Projekt Danube Cycle Plans, das im September 2020 gestartet wurde, dreht sich alles um den Radverkehr in der Donauregion als wichtigem Baustein für nachhaltige Mobilität. Nun können wir die „Danube Cycling Strategy“ präsentieren, die von den Radkompetenz-Mitgliedern Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) und Verracon gemeinsam mit Radexpert:innen aus acht weiteren Donauländern entwickelt wurde. Die Strategie konnte am 11. Oktober 2022 bei der Abschlusskonferenz des Projektes in Prag vorgestellt werden.
Die Danube Cycle Plans Abschlusskonferenz fand unter der Schirmherrschaft von Martin Kupka, dem Verkehrsminister der Tschechischen Republik, in Prag statt. Dabei haben offizielle Vertreter:innen von neun Ländern der Donauregion ihre Perspektiven auf das Projekt vorgestellt. Österreichische Konferenzbeiträge waren die Präsentation „Das österreichisch-serbische Vorzeigebeispiel“ von Radkompetenz Mitglied Martin Eder (Bundesministerium für Klimaschutz (BMK)) und Vladimir Djumic (Danube Competence Center Serbien) sowie die Präsentation der brandneuen Radstrategie der Donauregion durch Andreas Friedwagner vom Radkompetenz-Mitglied Verracon.
Gemeinsames Ziel: Zahlen verdoppeln!
Die Danube Cycle Plans (DCP) Länder haben sich auf das Ziel geeinigt, den Radverkehrsanteil in der Donauregion zu verdoppeln. Die Bedingungen zum Radfahren in der Donauregion unterscheiden sich jedoch noch stark. Während einige Länder längere Erfahrung und höheres politisches Engagement aufweisen (HU, AT, CZ, SK), würde in anderen Ländern die Bedeutung des Radfahrens kaum wahrgenommen (SL, RO, HR, RS, BG). Laut Strategiepapier sei das Rad generell noch nicht als ein gleichberechtigtes Verkehrsmittel sondern als Nebensache behandelt. Die Verantwortung für Radverkehrsagenden sei auf verschiedene lokale Ebenen aufgeteilt, wobei die jeweils zuständigen Stellen keine ausreichende finanzielle, rechtliche und politische Unterstützung bekommen.
Die neun Länder des Danube Cycle Plans Projekts haben sich daher auf eine gemeinsame Vision geeinigt: Mehr Radfahrende in der Donauregion! Diese Vision soll durch einen Fokus auf neun spezifische Ziele erreicht werden:
- Anstrengungen in der Donauregion koordinieren
- Fahrradnutzung deutlich erhöhen
- Neuverteilung von Platz für aktive Mobilität
- Neubau, Ausbau und Verbesserung von Fahrradinfrastruktur
- Nationale Fahrradstrategien ausarbeiten und umsetzen
- Zahl der Radfahrenden erhöhen
- Integration von Fahrradfahren in Gesundheitsstrategien
- Integration von Fahrradinfrastruktur in Raum- und Verkehrsplanung
- Erhöhung der Qualität des Fahrradtourismus
Diagnose führt zu acht Aktionsfeldern
Um die gegenwärtige Situation in Richtung der definierten Ziele zu ändern sind Maßnahmen notwendig. Aufbauend auf den Erfahrungen und Erkenntnissen von zweieinhalb Jahren an Zusammenarbeit haben die Beteiligten acht Hauptfelder für Maßnahmen identifiziert. Diese sollen den Ländern helfen ihre neun Ziele zu erreichen.
- Politische und strategische Unterstützung: Nationale Fahrradstrategie, kontinuierliche Zusammenarbeit starker Arbeitsgruppen, Nationale Fahrradbeauftragte, Einrichtung einer Danube Cycling Arbeitsgruppe
- Wissensaustausch: Nationale Fahrrad-Kompetenzzentren, Unterstützung der Arbeit von transnationalen Kompetenzzentren, Austausch- und Ausbildungsprogramme.
- Radroutennetz: Aufbau des DanuVelo Netzes und nationaler Radroutennetze, Umsetzung einer Beschilderung nach nationalen und europäischen Standards, zuverlässige Information über Radfahren
- Fahrradfreundliche Normen und Gesetze: Aktualisieren von Verkehrsverordnungen und Richtlinien.
- Fahrradkultur: Kampagnen um Fahrradfahren zu bewerben, Vorbilder etablieren, Angebote zum Radfahrenlernen
- Finanzierung: Nationale Finanzierungspläne und -Programme für Radverkehr, zusätzliche Budgets durch transnationale Finanzierung
- Anreize: Finanzielle Anreize zum Radfahren, finanzielle Unterstützung von Fahrradkäufen durch Gemeinden, Unternehmen und Konsumenten.
- Daten: Statistisches Monitoring der fahrradrelevanten Zahlen
Zusätzliche Aktionsfelder, die zukünftig im DCP-Kontext behandelt werden sollen, beinhalten die Themen Fahrradtourismus, öffentlichen Verkehr, Sicherheit und der Lebensqualität.
(Das vollständige Strategiepapier kann hier heruntergeladen werden, sobald die finale Freigabe erfolgt ist.)
Pan-Europäischer Masterplan zur Förderung des Radverkehrs
Durch Umsetzung dieser Maßnahmen leisten die neun teilnehmenden Länder der Donauregion einen wertvollen Beitrag zu den Zielen des Pan-Europäischen Masterplans zur Förderung des Radverkehrs. Dieser Masterplan wurde von 46 Minister:innen aus 41 Ländern während der 5. Ministerkonferenz des Pan-Europäischen Programms für Verkehr, Gesundheit und Umwelt (THE PEP) im Mai 2021 in Wien beschlossen. Er definiert die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit im Danube Cycle Plans Projekt. Mehr Informationen hier in unserem Artikel.
Das Danube Cycle Plan Projekt wurde von den EU Fonds ERDF und IPA unterstützt.