Niederösterreichs Radhauptstädte in Zahlen

Die „Radhauptstadt Zertifizierung“ wurde von Radkompetenz-Mitglied Radland bereits 2022 ins Leben gerufen, um die radfördernden Aktivitäten von Niederösterreichs Städten systematisch zu erfassen. Der zweite Wertungsdurchgang fand im Jahr 2024 mit 37 Städten statt. Wir bringen hier erstmals Vergleichszahlen zu den Budgetentwicklungen der Städte und fassen die umgesetzten Baumaßnahmen zusammen. Datenanalysen der Graphenintegrationsplattform (GIP) flossen in die Bewertung ein.
Das Punkteschema der Radhauptstädte
Die „Radhauptstadt Zertifizierung“ wurde im Jahr 2022 begonnen, um die radfördernden Aktivitäten von Niederösterreichs Städten in einer Wertung von 1 bis 5 Sternen zu benoten. Im Jahr 2024 wurden neuerlich alle Bezirkshauptstädte sowie Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohner:innen zertifiziert, erstmals konnten aber auch Städte und Gemeinden mit 9.000 bis 10.000 Einwohner:innen teilnehmen. Mit 37 teilnehmenden Städten und Gemeinden war das Interesse an der Zertifizierung größer als je zuvor.
Die Radfreundlichkeit der teilnehmenden Städte und Gemeinden wurde nach einem einheitlichem Punkteschema bewertet. Das Kernstück der Zertifizierung bildete ein umfassender Fragebogen, der Aspekte der Infrastruktur, Planung, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigte. Weiters wurden Datenanalysen der Graphenintegrationsplattform (GIP) zur Radinfrastruktur und verkehrsberuhigter Straßen durchgeführt und in der Bewertung berücksichtigt. Die Befragung von für den Themenbereich Radverkehr zuständigen Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern wurde im Zeitraum Mai bis Juli 2024 vom Mobilitätsmanagement der NÖ.Regional durchgeführt. Im Sommer 2024 erfolgte die Analyse und Bewertung der Daten.
Infrastruktur in Zahlen
Die höhere Priorisierung des Radverkehrs zeigt sich bei den umgesetzten Radinfrastrukturmaßnahmen. Bei der Befragung im Jahr 2024 wurden von den Gemeinden und Städten diese umgesetzten Radinfrastrukturmaßnahmen für den Zeitraum der letzten zwei Jahre angegeben.
Radverkehrsförderung nimmt zu
Die Analyse der vorliegenden Daten zeigt fast durchwegs positive Entwicklungen bei der Radverkehrsförderung in den letzten zwei Jahren. Erstmals erreichten neun Städte eine 4-Sterne-Bewertung, 15 weitere Städte konnten ihre Bewertung im Vergleich zu 2022 um einen Stern steigern.
Überblick der Kategorienbesten des Jahres 2024 mit ihrer prozentuellen Verbesserung der Punktezahl. Alle Wertungen der 37 Städte können Sie hier einsehen.
Auch die Radverkehrsbudgets der teilnehmenden Städte haben sich in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht. Im Jahr 2022 gaben rund 22% der teilnehmenden Städte an, dass sie mehr als 10 Euro pro Kopf und Jahr in den Radverkehr investieren. Im Jahr 2024 stieg dieser Anteil auf rund 76%. Rund jede dritte Stadt investierte 2024 bereits mehr als 30 Euro pro Kopf und Jahr:
Zertifizierung als Festakt
Der offizielle Abschluss der „Radhauptstadt Zertifizierung“ 2024 erfolgte im Rahmen einer Auszeichnungsveranstaltung im Dezember, wo die Zertifikate und Abschlussberichte an die teilnehmenden Städte und Gemeinden überreicht wurden. Mit einer Gesamtbewertung von 4 Sternen wurde die Gemeinde Wiener Neudorf als Landessieger 2024 und damit fahrradfreundlichste Gemeinde Niederösterreichs ausgezeichnet.
Die Stadtgemeinde Mödling wurde mit der Auszeichnung „Aufsteiger des Jahres“ geehrt, da die Gemeinde in den letzten zwei Jahren die größten Fortschritte in Richtung Radfahrfreundlichkeit gemacht hat. Das wirkt sich positiv auf den Modal Split aus: 2024 hatte Mödling eine Aufteilung von 70% Umweltverbund zu 30% Kfz, der Fahrradanteil lag bei 25%. Diese Bemühungen wurden 2025 mit den neuen Smarten Verleihgaragen für fünf E-Transporträder fortgesetzt – dazu mehr hier im Artikel.
Die Förderkarte des Landes Niederösterreich
Seit November 2020 können Gemeinden in Niederösterreich bei der Errichtung von Radverkehrsanlagen um finanzielle Unterstützung ansuchen. Einen Überblick aller Radweg-Förderungen bietet Radland auf einer Online-Karte: https://radland.at/radwegfoerderung/.
Weitere Informationen zu den Radhauptstädten unter: www.radhauptstadt.at
Mehr von den Radkompetenz-Mitgliedern in diesem Artikel:
Verwandte Themen:
- Rückblick auf unsere Webinarserie „So geht Radverkehr 2023“
- Zukunftsweisende Studie: 7 Milliarden Euro Investitionsbedarf für Radverkehr
- Förderoffensive des Bundes bringt Radwegausbau
- Forschungsprojekt VERA: Welche Maßnahmen erhöhen den Radverkehr?
- Neue Mobilitätsstrategien für St. Pölten und die Steiermark
- Transformation mit Radkompetenz: Pilotprojekt Deutschkreutz rund um Bahnhof
Diesen Artikel teilen:
Niederösterreichs Radhauptstädte in Zahlen
Diesen Artikel teilen:

Die „Radhauptstadt Zertifizierung“ wurde von Radkompetenz-Mitglied Radland bereits 2022 ins Leben gerufen, um die radfördernden Aktivitäten von Niederösterreichs Städten systematisch zu erfassen. Der zweite Wertungsdurchgang fand im Jahr 2024 mit 37 Städten statt. Wir bringen hier erstmals Vergleichszahlen zu den Budgetentwicklungen der Städte und fassen die umgesetzten Baumaßnahmen zusammen. Datenanalysen der Graphenintegrationsplattform (GIP) flossen in die Bewertung ein.
Das Punkteschema der Radhauptstädte
Die „Radhauptstadt Zertifizierung“ wurde im Jahr 2022 begonnen, um die radfördernden Aktivitäten von Niederösterreichs Städten in einer Wertung von 1 bis 5 Sternen zu benoten. Im Jahr 2024 wurden neuerlich alle Bezirkshauptstädte sowie Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohner:innen zertifiziert, erstmals konnten aber auch Städte und Gemeinden mit 9.000 bis 10.000 Einwohner:innen teilnehmen. Mit 37 teilnehmenden Städten und Gemeinden war das Interesse an der Zertifizierung größer als je zuvor.
Die Radfreundlichkeit der teilnehmenden Städte und Gemeinden wurde nach einem einheitlichem Punkteschema bewertet. Das Kernstück der Zertifizierung bildete ein umfassender Fragebogen, der Aspekte der Infrastruktur, Planung, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigte. Weiters wurden Datenanalysen der Graphenintegrationsplattform (GIP) zur Radinfrastruktur und verkehrsberuhigter Straßen durchgeführt und in der Bewertung berücksichtigt. Die Befragung von für den Themenbereich Radverkehr zuständigen Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern wurde im Zeitraum Mai bis Juli 2024 vom Mobilitätsmanagement der NÖ.Regional durchgeführt. Im Sommer 2024 erfolgte die Analyse und Bewertung der Daten.
Infrastruktur in Zahlen
Die höhere Priorisierung des Radverkehrs zeigt sich bei den umgesetzten Radinfrastrukturmaßnahmen. Bei der Befragung im Jahr 2024 wurden von den Gemeinden und Städten diese umgesetzten Radinfrastrukturmaßnahmen für den Zeitraum der letzten zwei Jahre angegeben.
Radverkehrsförderung nimmt zu
Die Analyse der vorliegenden Daten zeigt fast durchwegs positive Entwicklungen bei der Radverkehrsförderung in den letzten zwei Jahren. Erstmals erreichten neun Städte eine 4-Sterne-Bewertung, 15 weitere Städte konnten ihre Bewertung im Vergleich zu 2022 um einen Stern steigern.
Überblick der Kategorienbesten des Jahres 2024 mit ihrer prozentuellen Verbesserung der Punktezahl. Alle Wertungen der 37 Städte können Sie hier einsehen.
Auch die Radverkehrsbudgets der teilnehmenden Städte haben sich in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht. Im Jahr 2022 gaben rund 22% der teilnehmenden Städte an, dass sie mehr als 10 Euro pro Kopf und Jahr in den Radverkehr investieren. Im Jahr 2024 stieg dieser Anteil auf rund 76%. Rund jede dritte Stadt investierte 2024 bereits mehr als 30 Euro pro Kopf und Jahr:
Zertifizierung als Festakt
Der offizielle Abschluss der „Radhauptstadt Zertifizierung“ 2024 erfolgte im Rahmen einer Auszeichnungsveranstaltung im Dezember, wo die Zertifikate und Abschlussberichte an die teilnehmenden Städte und Gemeinden überreicht wurden. Mit einer Gesamtbewertung von 4 Sternen wurde die Gemeinde Wiener Neudorf als Landessieger 2024 und damit fahrradfreundlichste Gemeinde Niederösterreichs ausgezeichnet.
Die Stadtgemeinde Mödling wurde mit der Auszeichnung „Aufsteiger des Jahres“ geehrt, da die Gemeinde in den letzten zwei Jahren die größten Fortschritte in Richtung Radfahrfreundlichkeit gemacht hat. Das wirkt sich positiv auf den Modal Split aus: 2024 hatte Mödling eine Aufteilung von 70% Umweltverbund zu 30% Kfz, der Fahrradanteil lag bei 25%. Diese Bemühungen wurden 2025 mit den neuen Smarten Verleihgaragen für fünf E-Transporträder fortgesetzt – dazu mehr hier im Artikel.
Die Förderkarte des Landes Niederösterreich
Seit November 2020 können Gemeinden in Niederösterreich bei der Errichtung von Radverkehrsanlagen um finanzielle Unterstützung ansuchen. Einen Überblick aller Radweg-Förderungen bietet Radland auf einer Online-Karte: https://radland.at/radwegfoerderung/.
Weitere Informationen zu den Radhauptstädten unter: www.radhauptstadt.at
Mehr von den Radkompetenz-Mitgliedern in diesem Artikel:
Mehr von diesen Mitgliedern:
Verwandte Themen:
- Rückblick auf unsere Webinarserie „So geht Radverkehr 2023“
- Zukunftsweisende Studie: 7 Milliarden Euro Investitionsbedarf für Radverkehr
- Förderoffensive des Bundes bringt Radwegausbau
- Forschungsprojekt VERA: Welche Maßnahmen erhöhen den Radverkehr?
- Neue Mobilitätsstrategien für St. Pölten und die Steiermark
- Transformation mit Radkompetenz: Pilotprojekt Deutschkreutz rund um Bahnhof