Förderoffensive des Bundes bringt Radwegausbau
Die erfolgreiche Förderung der Fahrradoffensive des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) wird heuer fortgesetzt. Sie bringt mehr Fördermöglichkeiten für Gemeinden, Betriebe und Vereine bei Maßnehmen zur Unterstützung aktiver Mobilität. Die Landesregierung Vorarlbergs griff dieses Angebot aktiv auf und schnürte ein Förderpaket im Umfang von 62 Millionen Euro. Eine der Umsetzungen wird von den Radkompetenz-Mitgliedern Planoptimo und Rosinak & Partner bearbeitet.
Die Förderoffensive zeigt Erfolg: Jene Projekte, die im Jahr 2020 bewilligt wurden, lösten bereits 69 Millionen Euro an Klimaschutzinvestitionen aus. 2021 sollen die Förderschwerpunkte des Radkompetenz-Mitglieds BMK im Bereich Radverkehr und klimafreundliches Mobilitätsmanagement in der Höhe von 40 Millionen Euro fortgeführt werden. Der Förderschwerpunkt liegt weiterhin bei der Forcierung der aktiven Mobilität und insbesondere des Radverkehrs (Radinfrastruktur, Radverleihsysteme, -abstellanlagen, Informationssysteme, etc.) sowie beim Ausbau der Radwege.
Zusätzlich werden klimafreundliche Alternativen im Mobilitätsbereich, insbesondere auf kommunaler, regionaler sowie betrieblicher und touristischer Ebene wie Radabstellanlagen, Fuhrparkumstellungen für Dienstfahrräder und Radverleihsysteme und Wegweiser gefördert. Auch bewusstseinsbildende Informationskampagnen (z.B. Jobtickets oder Fahrrad-Kampagnen) werden finanziell unterstützt. Mit einem Fördersatz von bis zu 50 Prozent werden hochrangige Radschnellverbindungen in Potenzialregionen der Landesplanungen für weitere Distanzen, zum Beispiel mit dem E-Bike, unterstützt. Die Förderungen sind auch mit den Zuschüssen aus dem Kommunalinvestitionsgesetz sowie der Investitionsprämie kombinierbar.
„Da wir erst am Jahresbeginn stehen, ist der Fördertopf noch randvoll. Betriebe, Vereine, Gemeinden und Länder und Städte können jetzt die Chance nutzen, klimafreundliche Projekte einreichen und damit die Wirtschaft vor Ort unterstützen und Gutes zum Klimaschutz beitragen.“ lädt Bundesministerin Leonore Gewessler zu Aktivität ein. Das BMK bietet kostenlose Förderberatung im Rahmen des klimaaktiv mobil Programms über die Radkompetenz-Mitglieder komobile (Gemeinden) und Herry Consult (Betriebe) an. Fördereinreichungen sind über die Seite www.umweltfoerderung.at möglich.
Erhöhte Förderungen für (Elektro-)Transporträder und E-Bikes
Gemeinsam mit dem österreichischen Sportfachhandel unterstützt das BMK die Anschaffung von E-Fahrrädern und E-Transporträdern und Transporträdern mit einem erhöhten E-Mobilitätsbonus. Dafür wurden gleich zwei Förderaktionen geschaffen: Die Aktion „E-Mobilität für Private“ fördert den Ankauf von E- Transportfahrrädern und auch reinen Transportfahrrädern ohne elektrischen Antrieb mit 1.000 Euro (850 Euro durch den Klima- und Energiefonds, 150 Euro durch den Sportfachhandel). Die Aktion „E-Mobilität für Betriebe, Gebietskörperschaften und Vereine“ unterstützt den Kauf von E-Fahrrädern (ab 5 E-Fahrrädern) mit 400 Euro. Der Mehrwertsteuersatz für Fahrrad-Reparaturleistungen wurde zudem zu Jahresbeginn von 20 auf 10 Prozent gesenkt. Außerdem umfasst das Förderangebot heuer erstmals ein großes Fahrradservice für das Elektro-Fahrrad oder (Elektro)Transportrad.
Neues Klimapaket in Deutschland
Auch die Bundesregierung in Deutschland hat im Jänner 2021 ein Förderprogramm für die Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur verabschiedet: Das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stellt bis 2023 insgesamt 1,46 Milliarden Euro für den Radverkehr zur Verfügung. Davon sollen 170 Millionen für Radschnellwege, 46 Millionen für das touristische Radnetz und 126 Millionen für Modellvorhaben des Radverkehrs bereitgestellt werden. Den größten Posten stellt dabei das Sonderprogramm „Stadt und Land“ mit 660 Millionen Euro dar. Länder und Gemeinden können dadurch erstmals Bundesmittel vom BMVI für Radverkehrsinfrastrukturprojekte vor Ort abrufen. Die Maßnahmen der Länder und Gemeinden werden mit bis zu 75 Prozent, bei finanzschwachen Gemeinden und bei Gemeinden in strukturschwachen Regionen sogar mit bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt.
Land Vorarlberg steigt massiv in die Förderung ein
Die Landesregierung von Vorarlberg hat große Pläne: Sie wollen in den nächsten fünf Jahren gemeinsam mit der Bundesförderung 62 Millionen Euro in den Ausbau von Radwegen im Ländle investieren. Am 8. Februar unterzeichneten Umweltministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Markus Wallner und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch ein Abkommen über die Bund-Land-Partnerschaft zum Ausbau des Radverkehrs. Mit den 62 Millionen Euro sollen zwischen 2022 und 2027 zahlreiche Infrastrukturprojekte auf den Weg gebracht werden.
„Wir werden nun konkrete Projekte einbringen und es ist sehr erfreulich, dass der Bund sich bereit erklärt hat, bis zu 50 Prozent der Nettofinanzierung für Fahrrad-Leitprojekte in den Bundesländern zu übernehmen“, so VP-Landeshauptmann Markus Wallner.
Landesrat Rauch und Bundesministerin Gewessler nach der Vertragsunterzeichnung
Durch das Förderbudget sollen auch drei „Radschnellverbindungen“ umgesetz werden. Dabei handelt es sich um kreuzungsfreie Fahrradschnellstraßen mit einer Breite von vier Metern. Inkludiert ist auch ein erster „Radfahrtunnel“ in Götzis sowie eine neue Radroute durch das Ried zwischen Lustenau und Dornbirn. Bei der Planung dieser neuen Radroute durch das Ried sind die Radkompetenzmitglied Rosinak & Partner und Planoptimo involviert und begleitet den Prozess schon seit 2017. Die Route soll von 160.000 Menschen genutzt werden können und wird nach heutigen Berechnungen rund 21,4 Millionen Euro kosten, von denen der Bund die Hälfte übernimmt. Eine besondere Herausforderung dabei ist, dass die Routen teilweise durch Natura2000- und andere geschützte Gebiete führen und die Interessen der Wasser- und Landwirtschaft sowie der Jagd berücksichtigt werden müssen.
Fotos: BMK, Land Vorarlberg, Fürthner / Mobilitätsagentur Wien
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Die Förderoffensive zeigt Erfolg: Jene Projekte, die im Jahr 2020 bewilligt wurden, lösten bereits 69 Millionen Euro an Klimaschutzinvestitionen aus. 2021 sollen die Förderschwerpunkte des Radkompetenz-Mitglieds BMK im Bereich Radverkehr und klimafreundliches Mobilitätsmanagement in der Höhe von 40 Millionen Euro fortgeführt werden. Der Förderschwerpunkt liegt weiterhin bei der Forcierung der aktiven Mobilität und insbesondere des Radverkehrs (Radinfrastruktur, Radverleihsysteme, -abstellanlagen, Informationssysteme, etc.) sowie beim Ausbau der Radwege.
Zusätzlich werden klimafreundliche Alternativen im Mobilitätsbereich, insbesondere auf kommunaler, regionaler sowie betrieblicher und touristischer Ebene wie Radabstellanlagen, Fuhrparkumstellungen für Dienstfahrräder und Radverleihsysteme und Wegweiser gefördert. Auch bewusstseinsbildende Informationskampagnen (z.B. Jobtickets oder Fahrrad-Kampagnen) werden finanziell unterstützt. Mit einem Fördersatz von bis zu 50 Prozent werden hochrangige Radschnellverbindungen in Potenzialregionen der Landesplanungen für weitere Distanzen, zum Beispiel mit dem E-Bike, unterstützt. Die Förderungen sind auch mit den Zuschüssen aus dem Kommunalinvestitionsgesetz sowie der Investitionsprämie kombinierbar.
„Da wir erst am Jahresbeginn stehen, ist der Fördertopf noch randvoll. Betriebe, Vereine, Gemeinden und Länder und Städte können jetzt die Chance nutzen, klimafreundliche Projekte einreichen und damit die Wirtschaft vor Ort unterstützen und Gutes zum Klimaschutz beitragen.“ lädt Bundesministerin Leonore Gewessler zu Aktivität ein. Das BMK bietet kostenlose Förderberatung im Rahmen des klimaaktiv mobil Programms über die Radkompetenz-Mitglieder komobile (Gemeinden) und Herry Consult (Betriebe) an. Fördereinreichungen sind über die Seite www.umweltfoerderung.at möglich.
Erhöhte Förderungen für (Elektro-)Transporträder und E-Bikes
Gemeinsam mit dem österreichischen Sportfachhandel unterstützt das BMK die Anschaffung von E-Fahrrädern und E-Transporträdern und Transporträdern mit einem erhöhten E-Mobilitätsbonus. Dafür wurden gleich zwei Förderaktionen geschaffen: Die Aktion „E-Mobilität für Private“ fördert den Ankauf von E- Transportfahrrädern und auch reinen Transportfahrrädern ohne elektrischen Antrieb mit 1.000 Euro (850 Euro durch den Klima- und Energiefonds, 150 Euro durch den Sportfachhandel). Die Aktion „E-Mobilität für Betriebe, Gebietskörperschaften und Vereine“ unterstützt den Kauf von E-Fahrrädern (ab 5 E-Fahrrädern) mit 400 Euro. Der Mehrwertsteuersatz für Fahrrad-Reparaturleistungen wurde zudem zu Jahresbeginn von 20 auf 10 Prozent gesenkt. Außerdem umfasst das Förderangebot heuer erstmals ein großes Fahrradservice für das Elektro-Fahrrad oder (Elektro)Transportrad.
Neues Klimapaket in Deutschland
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Land Vorarlberg steigt massiv in die Förderung ein
Die Landesregierung von Vorarlberg hat große Pläne: Sie wollen in den nächsten fünf Jahren gemeinsam mit der Bundesförderung 62 Millionen Euro in den Ausbau von Radwegen im Ländle investieren. Am 8. Februar unterzeichneten Umweltministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Markus Wallner und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch ein Abkommen über die Bund-Land-Partnerschaft zum Ausbau des Radverkehrs. Mit den 62 Millionen Euro sollen zwischen 2022 und 2027 zahlreiche Infrastrukturprojekte auf den Weg gebracht werden.
„Wir werden nun konkrete Projekte einbringen und es ist sehr erfreulich, dass der Bund sich bereit erklärt hat, bis zu 50 Prozent der Nettofinanzierung für Fahrrad-Leitprojekte in den Bundesländern zu übernehmen“, so VP-Landeshauptmann Markus Wallner.
Landesrat Rauch und Bundesministerin Gewessler nach der Vertragsunterzeichnung
Durch das Förderbudget sollen auch drei „Radschnellverbindungen“ umgesetz werden. Dabei handelt es sich um kreuzungsfreie Fahrradschnellstraßen mit einer Breite von vier Metern. Inkludiert ist auch ein erster „Radfahrtunnel“ in Götzis sowie eine neue Radroute durch das Ried zwischen Lustenau und Dornbirn. Bei der Planung dieser neuen Radroute durch das Ried sind die Radkompetenzmitglied Rosinak & Partner und Planoptimo involviert und begleitet den Prozess schon seit 2017. Die Route soll von 160.000 Menschen genutzt werden können und wird nach heutigen Berechnungen rund 21,4 Millionen Euro kosten, von denen der Bund die Hälfte übernimmt. Eine besondere Herausforderung dabei ist, dass die Routen teilweise durch Natura2000- und andere geschützte Gebiete führen und die Interessen der Wasser- und Landwirtschaft sowie der Jagd berücksichtigt werden müssen.
Fotos: BMK, Land Vorarlberg, Fürthner / Mobilitätsagentur Wien
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