Ihre Auswahl: Verkehrsplanung
Niederösterreichs Radhauptstädte in Zahlen
Die „Radhauptstadt Zertifizierung“ wurde von Radkompetenz-Mitglied Radland bereits 2022 ins Leben gerufen, um die radfördernden Aktivitäten von Niederösterreichs Städten systematisch zu erfassen. Der zweite Wertungsdurchgang fand im Jahr 2024 mit 37 Städten statt. Wir bringen hier erstmals Vergleichszahlen zu den Budgetentwicklungen der Städte und fassen die umgesetzten Baumaßnahmen zusammen. Datenanalysen der Graphenintegrationsplattform (GIP) flossen in die Bewertung ein. Das Punkteschema der Radhauptstädte Die „Radhauptstadt Zertifizierung“ wurde im Jahr 2022 begonnen, um die radfördernden Aktivitäten von Niederösterreichs Städten in einer Wertung von 1 bis 5 Sternen zu benoten. Im Jahr 2024 wurden neuerlich alle Bezirkshauptstädte sowie Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohner:innen zertifiziert, erstmals konnten aber auch Städte und Gemeinden mit 9.000 bis 10.000 Einwohner:innen teilnehmen. Mit 37 teilnehmenden Städten und Gemeinden war das Interesse an der Zertifizierung größer als je zuvor. Die Radfreundlichkeit der teilnehmenden Städte und Gemeinden wurde nach einem einheitlichem Punkteschema bewertet. Das Kernstück der Zertifizierung bildete ein umfassender Fragebogen, der Aspekte der Infrastruktur, Planung, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigte. Weiters wurden Datenanalysen der Graphenintegrationsplattform (GIP) zur Radinfrastruktur und verkehrsberuhigter Straßen durchgeführt und in der Bewertung berücksichtigt. Die Befragung von für den Themenbereich Radverkehr zuständigen Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern wurde im Zeitraum Mai bis Juli 2024 vom Mobilitätsmanagement der NÖ.Regional durchgeführt. Im Sommer 2024 erfolgte die Analyse und Bewertung der Daten. Infrastruktur in Zahlen Die höhere Priorisierung des Radverkehrs zeigt sich bei den umgesetzten Radinfrastrukturmaßnahmen. Bei der Befragung im Jahr 2024 wurden von den Gemeinden und Städten diese umgesetzten Radinfrastrukturmaßnahmen für den Zeitraum der letzten zwei Jahre angegeben. Radverkehrsförderung nimmt zu Die Analyse der vorliegenden Daten zeigt fast durchwegs positive Entwicklungen bei der Radverkehrsförderung in den letzten zwei Jahren. Erstmals erreichten neun Städte eine 4-Sterne-Bewertung, 15 weitere Städte konnten ihre Bewertung im Vergleich zu 2022 um einen Stern steigern. Überblick der Kategorienbesten des Jahres 2024 mit ihrer prozentuellen Verbesserung der Punktezahl. Alle Wertungen der 37 Städte können Sie hier einsehen. Auch die Radverkehrsbudgets der teilnehmenden Städte haben sich in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht. Im Jahr 2022 gaben rund 22% der teilnehmenden Städte an, dass sie mehr als 10 Euro pro Kopf und Jahr in den Radverkehr investieren. Im Jahr [...]
Fahrradstraßen im Burgenland als Chance für den ländlichen Raum
Neben der bisher dominierenden Verwendung von Fahrradstraßen im urbanen Kontext eröffnen sich im ländlichen Raum ganz neue Anwendungsfelder zur Schaffung attraktiver Radverkehrsnetze. Anfang 2024 gab es etwa 80 Kilometer dieser Straßen in den Bundesländern. Unsere Radkompetenz-Mitglieder Mobilitätszentrale Burgenland und Radlobby geben einen Einblick in das Instrument ländlicher Fahrradstraßen am Beispiel Burgenland und zeigen damit, welches Potential in diesem Planungsmittel steckt. Das Burgenland ist ja bekanntlich vielerorts flach und zum Teil - vor allem im Mittel- und Südburgenland - auch hügelig. Die größte Stadt unter den 171 Städten und Gemeinden ist die Landeshauptstadt Eisenstadt mit rund 16.000 Einwohner:innen. Es gibt viele kleine und sehr kleine Gemeinden. Es gibt keine dicht bevölkerte Region. Die Distanzen zwischen den Gemeinden, Orten und Städten sind daher relativ hoch. Viele Burgenländer:innen legen auf ihrem Weg zur Arbeit große Distanzen zurück, trotzdem sind auch im Burgenland die Hälfte der Weg kürzer als 5 km. Der Motorisierungsgrad war 2023 mit 683 Pkw pro 1000 Einwohner:innen der höchste Wert aller Bundesländer Österreichs. Der ländliche Güterweg neu gedacht Das Straßen- und Wegenetz des Burgenlands ist, sowohl auf Einwohner:innen sowie auf Fläche bezogen, das mit großem Abstand längste Straßennetz aller Bundesländer (ausgenommen Wien). Der Versiegelungsgrad ist mit 4,4 Prozent der Landesfläche der dritthöchste aller Flächenbundesländer. Umso wichtiger ist es, bestehende Wege zu nutzen, statt neue zu bauen. Auf den allermeisten Straßen und Wegen außerorts beträgt die höchstzulässige Geschwindigkeit 70 oder gar 100 km/h, denkbar ungeeignet für Mischverkehr von Fußgänger:innen, Radfahrenden und Fahrzeugen. Viele der Verbindungswege zwischen den Ortschaften abseits von Landesstraßen sind befestigte oder unbefestigte Güterwege teils mit einem für den Alltagsradverkehr ungeeigneten Belag. Die bestehenden Güterwege können von allen Fahrzeugen genutzt werden, sind also nicht für den Radverkehr optimiert. Die höchstzulässige Geschwindigkeit beträgt oft 100 km/h - wie auch auf vielen der asphaltierten und gut ausgebauten Landesstraßen im Freiland. Derzeit gibt es noch viele Abschnitte, wo der Radverkehr also bisher entweder auf Nebenwegen mit schlechtem Belag und hohen Tempolimits und zum Teil Umwegen im Mischverkehr mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder auf Landesstraßen mit hohen gefahrenen Geschwindigkeiten im Mischverkehr mit dem Kfz-Verkehr stattfindet. Die Entwicklungen im Verkehrssektor machen Maßnahmen zur Verlagerung auf den Umweltverbund und [...]
Forschungsprojekt VERA: Welche Maßnahmen erhöhen den Radverkehr?
Die Wirkungsabschätzung von Radverkehrsmaßnahmen stellt eine zentrale Herausforderung in der Verkehrsplanung dar. Das Forschungsprojekt VERA, das als Kooperation der Radkompetenz-Mitglieder Universität Salzburg und Herry Consult mit der Technischen Universität Dresden und dem Unternehmen EBP Schweiz AG durchgeführt wurde, hat sich mit dieser Fragestellung beschäftigt. Die wichtigste Erkenntnis der Studie: Nichts fördert den Radverkehr besser als neu gebaute Radwege! An zweiter Stelle folgt die Öffnung von Einbahnen, also eine sehr kosteneffiziente Maßnahme. Nun ist ein Leitfaden verfügbar, der bei der Einschätzung von Wirksamkeiten hilft. VERA-Leitfaden als Planungshilfe für Radinfrastruktur-Maßnahmen Bisherige Methoden zur Wirkungsabschätzung basieren oft auf datenintensiven mathematischen Modellen oder einzelnen Expert:innenschätzungen. In VERA wurden durch eine Kombination aus Literaturrecherche, Expert:innenbefragungen und empirischen Untersuchungen zuverlässige Antworten gesucht und gleichzeitig der Datenbedarf minimiert. Zentrales Ergebnis ist der gewonnene Leitfaden, der Entscheidungsträger:innen eine fundierte Grundlage für die Gestaltung einer effizienten Radverkehrsinfrastruktur bietet. Für die Planung und Umsetzung neuer Radwege oder Verbesserungen bestehender Radverkehrsanlagen ist es entscheidend, den zu erwartenden Verlagerungseffekt der jeweiligen Maßnahmen im Vorfeld abschätzen zu können. Der VERA-Leitfaden bietet Entscheidungsträger:innen in der DACH-Region hierfür ein methodisches Instrument zur Abschätzung dieser Verlagerungen. Er verfolgt das Ziel, praktische und leicht umsetzbare Lösungen für die Planung von Radverkehrsmaßnahmen bereitzustellen, die sowohl große Städte als auch kleinere Gemeinden anwenden können. Dadurch sollen die verfügbaren finanziellen Mittel optimal eingesetzt werden können und eine evidenzbasierte Grundlage für Interessenskonflikte geschaffen werden. Empirische Erkenntnisse aus Millionen aufgezeichneter Radfahrten Damit VERA Aussagen mit hoher Relevanz und Verlässlichkeit treffen kann, basieren die Erkenntnisse des Projekts auf einer Kombination aus Literaturanalyse, Expert:innenkonsultation und empirischer Analyse. Die empirische Analyse besteht aus mehreren Millionen aufgezeichneter Radfahrten (Trajektorien), zusätzlich wurden Daten aus stationären Zählstellendaten und Mobilitätserhebungen gesammelt. In Zusammenarbeit mit Kommunen und Regionen wurden die Wirkungen von Maßnahmen dann analysiert und mit den Ergebnissen aus Literatur und Expert:innenbefragung kombiniert, sodass eine systematische und datenbasierte Evaluierung stattfinden konnte. So eine Art der Datenerfassung ist für den DACH-Raum neu, da bisherige Maßnahmen-Evaluierungen eher auf einzelnen Expert:innenschätzungen basierten. Neubau von Radwegen als wirkungsstärkste Maßnahme Aus den Ergebnissen ging folgende Wirkungsmatrix hervor, in der die Wirkung verschiedener Maßnahmen aufgezeigt wird: Matrix aus den Konsultationen der 169 Expert:innen zu den Wirkungen der Maßnahmen [...]
Radkompetenz-News mit Bikeleasing, smarten Verleihgaragen und Salzburger S-Bike
Der Frühjahr bringt viele Neuigkeiten aus dem Kreise der Radkompetenz-Mitglieder: Bikeleasing-Service verstärkt unseren Dienstrad-Sektor, in Mödling wurden fünf smarte Verleihgaragen von radverteiler platziert und WINTERSTEIGER SPORTS hat die automatische Waschanlage nutzerfreundlich aufpoliert. Dazu kommt ein Gemeinderatsbeschluss der Stadt Salzburg für das S-Bike-System und eine Partizipations-Broschüre von Rosinak & Partner. Neues Mitglied: Bikeleasing-Service verstärkt Dienstrad-Sektor Unsere Radkompetenz-Plattform hat ein neues Mitglied gewonnen: Dienstrad-Leasing Betreiber Bikeleasing-Service. Seit 2015 bringt Bikeleasing-Service Arbeitnehmer:innen, Selbstständige und Freiberufler:innen in Deutschland aufs Dienstrad, im Jahr 2020 kam das Angebot nach Österreich und sorgt als Schnittstelle zwischen Arbeitgeber:innen, Arbeitnehmer:innen, Leasingbank und Fahrradhandel dafür, dass Dienstrad-Leasing für alle Beteiligten ganz einfach ist. Die Begeisterung fürs Fahrradfahren und die Überzeugung, dass nachhaltige Mobilität möglichst vielen Menschen zur Verfügung stehen sollte, sind die Grundpfeiler der Bikeleasing-Idee. Mit langjährigen Erfahrung und einem umfassenden Leistungsangebot werden Kund:innen durch den gesamten Leasingprozess begleitet. Mehr dazu hier in unserem Mitgliederportrait. Damit begrüßen wir neben JobRad Österreich den zweiten Dienstradanbieter in unserer Runde! Weiterentwicklung der Fahrradwaschanlage von WINTERSTEIGER Unser Mitglied WINTERSTEIGER hat seine automatische Fahrradwaschanlage Velobrush weiterentwickelt und stellt nun die Velobrush Smart vor. Mit einem neuen, benutzerfreundlichen Bedienkonzept ermöglicht die Velobrush Smart niederschwellige Selbstbedienung und macht die Velobrush Smart besonders attraktiv für Gemeinden und Tourismusgebiete. Ein weiteres Highlight der Velobrush Smart ist das integrierte Nayax Bezahlmodul für Kartenzahlungen. WINTERSTEIGER ist überzeugt, dass Konzepte wie diese maßgeblich zum weiteren Ausbau der Fahrradinfrastruktur im öffentlichen Raum beitragen. Mödling investiert in Smarte Verleihgaragen für Transporträder Die Stadtgemeinde Mödling hat nach dem großen Erfolg des Sharing-Transportrads "MoeTraBi" fünf weitere Leih-Transporträder und dazu erstmals autarke Verleihgaragen von Radkompetenz-Mitglied radverteiler angekauft. Die Räder können von der Bevölkerung kostenlos bis zu drei Tage lang ausgeliehen werden und stehen ab Anfang April 2025 in den smarten Verleihgaragen an fünf verschiedenen Standorten in Mödling bereit. Das Schließsystem und das Aufladen der E-Bikes in den Garagen läuft über Sonnenenergie, ganz ohne Stromanschluss und komplett autark inklusive Monitoring des Systems und der Räder mit GPS-Auswertung. Gefördert wird dieses Projekt von der Austria Wirtschaftsservice GmbH. Damit hat radverteiler seine Smarte Verleihbox, die aus einem kleinen Wandschrank mit Stromversorgung, Ladegerät und mobiler Öffnung durch Smartphone besteht, erfolgreich zur Smarten Verleihgarage weiterentwickelt. [...]
Forschungsprojekt RADBEST: Radverkehrsführung bei beengten Straßenverhältnissen
In der Praxis der Verkehrsplanung stellt die Radverkehrsführung unter beengten Verhältnissen eine besondere Herausforderung dar. Das Forschungsprojekt RADBEST, an dem die Radkompetenz-Mitglieder Salzburg Research, der Fachbereich Geoinformatik der Paris Lodron Universität Salzburg und con.sens mobilitätsdesign beteiligt waren, suchte nach Lösungsansätzen. Dafür wurden Regelwerke und wissenschaftliche Studien analysiert, Expert:innen befragt und umfassende Feldstudien mit unterschiedlichen Erhebungsmethoden in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Das Ergebnis beinhaltet konkrete Empfehlungen für Verkehrsplanung, Straßenverkehrsordnung und Richtlinien. […]
Studie: Österreichweite Radzielnetz-Vision umfasst 25.000 Kilometer
Wie kann ein Radverkehrsnetz für ganz Österreich aussehen, das die Anbindung aller Siedlungsgebiete gewährleistet? Eine Antwort darauf bietet die Studie „Österreichweite Radzielnetz Vision“, die auch eine datengestützte Argumentationsgrundlage für zukünftige Planungen liefert. Im Auftrag des Klimaschutzministeriums haben die Radkompetenz-Mitglieder con.sens mobilitätsdesign und der Fachbereich Geoinformatik der Paris Lodron Universität Salzburg dieses visionäres Zielnetz für ganz Österreich erarbeitet. Dessen Länge ergibt rund 25.000 km. […]
Rückblick Radkompetenz-Webinare 2024
Zahlreiche Webinare unter unserem Motto „So geht Radverkehr!“ haben unsere Plattform-Mitglieder seit dem Beginn der Webinar-Serie 2021 gehalten. Auch 2024 boten wir Einblicke in aktuelle Themen. Um diesen Schatz an Wissensvermittlung besser zugänglich zu machen, haben wir die einzelnen Webinarvorträge als Archiv aufbereitet: die Radkompetenz-Akademie! Sie steht auf Youtube und auf unserer Überblicks-Seite „Akademie“ zur Verfügung. […]
Neue Mobilitätsstrategien für St. Pölten und die Steiermark
Die neue Mobilitätsstrategie Steiermark 2024+ und die Leitkonzeption für aktive Mobilität St. Pölten wurden vor Kurzem veröffentlicht. Beide Strategien haben zum Ziel, den Radverkehr in den nächsten Jahrzehnten deutlich zu erhöhen. Mitgewirkt haben die Radkompetenz-Mitglieder Rosinak & Partner in der Steiermark und con.sens mobilitätsdesign in St.Pölten. Wir haben zusammengefasst, welche Maßnahmen zur Radverkehrssteigerung in den Strategien vorgesehen sind. Steiermark: Plus fünf Prozent im Radverkehr bis 2040 Die neue Mobilitätsstrategie 2024+ für das Bundesland Steiermark, an der Radkompetenz-Mitglied Rosinak & Partner im Auftrag der Landesregierung mitgearbeitet hat, ist da! Sie löst die Mobilitätsstrategie von 2008 ab und legt den Fokus auf Klimaneutralität, Lebensqualität und soziale Teilhabe. Unterstützt wurde die Erarbeitung der Ziele durch eine landesweite Online-Befragung der steirischen Bürger:innen. Diese zeigte, dass sich die Steirer:innen einen Ausbau der Bus- und Bahnverbindungen sowie moderne Rad- und Fußwege wünschen. Der Vergleich des Modal Split zeigt, welche Verkehrszusammensetzung im Jahr 2040 erreicht werden soll: Bis 2040 wird ein Anstieg von 5 %-Punkten im Radverkehr angepeilt, also insgesamt 12% Radverkehr. Der Radanteil hat sich vor allem in den Ballungszentren schon erhöht und soll künftig auch als Pendelmodus zwischen den Gemeinden gestärkt werden. Aktive Mobilität und intermodale Wege erhöhen Um dieses Ziel zu erreichen, wurden im Themenblock „Aktive Mobilitätsarten erhöhen“ Maßnahmen ausgearbeitet, die Radmobilität attraktiver machen sollen. Für die Förderung von aktiver Mobilität wird die Radverkehrsstrategie Steiermark 2025 herangezogen, welche weiter umgesetzt und aktualisiert werden soll. Dadurch sollen flächendeckende Radverkehrskonzepte und einheitliche Beschilderung und Orientierungsmaßnahmen realisiert werden. Rund die Hälfte der 28 geplanten Radverkehrskonzepte wurden schon umgesetzt, damit soll eine möglichst hohe Netzwirkung im Bundesland erreicht werden. Lückenschlüsse, angepasste Kfz-Geschwindigkeiten und Umgestaltungen zu Fahrrad- und Schulstraßen sind ebenfalls Maßnahmen, die das Straßennetz fahrradfreundlicher gestalten sollen. Auch im Themenblock „Intermodale Wege erhöhen“ finden sich Maßnahmen für den Radverkehr. Wichtig ist es, Schnittstellen im Verkehr wie Bahn- und Bushaltestellen vermehrt an das Radwegenetz anzubinden. Deshalb sollen an solchen Knotenpunkten Radabstellanlagen evaluiert und erweitert werden. An höher frequentierten Standorten sollen abschließbare Fahrradräume, Fahrradboxen oder Fahrradgaragen einen besonderen Schutz vor Witterung und Diebstahl bieten. Die Mitnahme von Fahrrädern in der Bahn soll durch erweiterte Zugsgarnituren erleichtert werden. Fördermodelle anpassen und Verkehrssicherheit verbessern Um [...]
Transformation mit Radkompetenz: Pilotprojekt Deutschkreutz rund um Bahnhof
Das große Forschungsprojekt „Trans|formator:in“ will mittels sieben Pilotprojekten in ganz Österreich die Umgestaltung von Straßen und Plätzen hin zu mehr Platz für Fuß- und Radverkehr, Begrünung und Aufenthaltsqualität beschleunigen. Dadurch sollen auch weitere Kommunen in ganz Österreich motiviert und ermutigt werden, die notwendigen Schritte hin zur Mobilitätswende im eigenen Umfeld anzugehen. Das Pilotprojekt in der burgenländischen Gemeinde Deutschkreutz wird vom neuen Radkompetenz-Mitglied Mobilitätszentrale Burgenland sowie dem Verkehrsverbund Ostregion VOR begleitet. Zudem bringen die Radkompetenz-Mitglieder Verracon aus Wien und Verkehrsingenieure Besch und Partner aus Vorarlberg ihre Expertise ein. Das umfassendes Mobilitätskonzept wird partizipativ vor Ort erarbeitet. […]
Mobility Observatory Austria: Bessere Daten ermöglichen nachhaltige Radverkehrsförderung
Die Konzeptstudie KOMOA für ein Mobility Observatory Austria zeigt, wie systemische Ansätze unter Verwendung einer Vielzahl von Daten bei den aktuellen Herausforderungen der Verkehrsplanung helfen können. Wie kann sie dem Mobilitätsbedarf gerecht werden und dabei nachteilige ökologische, soziale und ökonomische Auswirkungen des Verkehrs minimieren? Die beiden Radkompetenz-Mitglieder Universität Salzburg und Salzburg Research forschen seit vielen Jahren an der Digitalisierung der Fahrradmobilität. Gemeinsam mit Partnern aus dem Radkompetenz-Netzwerk (PRISMA solutions, HERRY Consult, AIT) haben sie für das Klimaschutzministerium KOMOA erstellt. Wir bringen erste Einblicke und Hintergründe. Daten zu unterschiedlichen Aspekten des Radverkehrs sind Mangelware Obwohl der Radverkehr eine zunehmend zentrale Rolle in sämtlichen Mobilitätsstrategien einnimmt und die Digitalisierung mit enormer Geschwindigkeit voranschreitet, ist die Fahrradmobilität in all ihrer Komplexität nach wie vor kaum datenmäßig zu fassen. Die einfache Frage: „Wann fahren wie viele Radfahrer:innen wo im Netz?“ muss in den allermeisten Fällen unbeantwortet bleiben. Wird die Frage noch weiter ergänzt – „Welche Typen von Radfahrer:innen sind mit welcher Motivation unterwegs?“ – erntet man in der Regel ratlose Blicke. Für eine zielgerichtete Förderung des Radverkehrs sind allerdings genau derartige Fragestellungen von großer Bedeutung. Entsprechend groß ist das Interesse an räumlich und zeitlich hochaufgelösten Daten zur Fahrradmobilität. Technische Architektur für Monitoring von Fahrradmobilität Die Universität Salzburg und die Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research entwickelten im Jahr 2020 gemeinsam mit Partnern wie dem Radkompetenzmitglied PRISMA solutions das Konzept für ein „Bicycle Observatory“. Dabei geht es unter anderem um die notwendige technische Architektur für ein integriertes, systemisches Monitoring von Fahrradmobilität auf lokaler Maßstabsebene. Die Herausforderung dabei ist, die unterschiedlichen Datenquellen, die jeweils einen Aspekt des vielschichtigen Phänomens der Fahrradmobilität repräsentieren, geschickt miteinander zu verknüpfen. Dabei kommt den Kernkompetenzen der beiden Forschungseinrichtungen im Bereich der Datenmodellierung und des Schnittstellendesigns große Bedeutung zu. Neben diesem sehr technischen Ansatz gilt es auch die Organisation bzw. das Management der Daten und deren Verknüpfung entsprechend zu optimieren. Es müssen Fragen des Datenbesitzes, der dazugehörigen Lizenzen, der Aktualisierungszyklen oder der Speicherstrategie (zentral vs. dezentral) geklärt werden. Während technische und organisatorische Fragen für ein „Bicycle Observatory“ weitgehend erfolgreich adressiert werden konnten, ist die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von aktuellen, hochauflösenden Radverkehrsdaten der größte Flaschenhals für die Umsetzung eines [...]
Evaluation der ersten Fahrradzone in Österreich
In der steirischen Gemeinde Fernitz-Mellach findet ein Experiment statt. Hier wird für 12 Monate die erste Fahrradzone Österreichs ausprobiert und umfassend evaluiert. Der Unterschied zur deutschen Regelung, wo Fahrradzonen bereits seit 2020 verankert sind: In Österreich existiert der Begriff rechtlich noch nicht. Der Pilotversuch wird von Radkompetenz-Mitglied verkehrplus geplant und begleitet, wir bringen erste Ergebnisse der Evaluation. […]
Das neue Radwege-Bauprogramm in Wien
Seit 2021 verstärkt die Stadt Wien mit den erhöhten Förderungen des klimaaktiv mobil Programmes des Klimaschutzministeriums den Ausbau der Radinfrastruktur. Ende März 2024 wurde das neue Bauprogramm veröffentlicht. Wichtige Radverkehrsachsen und Lückenschlüsse im Hauptradnetz werden in Angriff genommen, Leuchtturmprojekte wie die Fahrradstraße Argentinierstraße weiter umgesetzt. Wir werfen einen Blick auf Highlights in Wien und die Zahlen im Hintergrund. […]
Rückblick auf unsere Webinarserie „So geht Radverkehr 2023“
Die Webinar-Serie „So geht Radverkehr 2023“ lief bis November. Hier finden Sie einen kurzen Themenüberblick und Links zu den Youtube-Aufzeichnungen. Mit unserer kostenlosen Webinarserie, die wir 2021 mit dem Online-Radgipfel ins Leben gerufen haben, möchten wir aktuelle Themen aufgreifen und für Gemeinden und Radverkehrsinteressierte praxisnah aufbereiten. Die Webinare der letzten Jahre finden Sie gesammelt in der Radkompetenz-Akademie. […]
Rechts bei Rot: erste Umsetzungen und internationale Richtlinien
Diese Neuerung in Österreichs StVO erregt große Aufmerksamkeit: ein Zusatzschild mit grünem Pfeil ermöglicht es Radfahrenden, bei roter Ampel abzubiegen oder geradeaus zu fahren. Das sogenannte „Rechts bei Rot“ ist in Frankreich, Belgien, Dänemark und der Schweiz sowie den Niederlanden schon länger gang und gäbe. Österreich hat nun die deutsche Regelung mit „Halt“-Vorschrift übernommen, erste Umsetzungen sind bereits auf dem Weg und Richtlinien mit Einsatzkriterien werden ausgearbeitet. […]
Zukunftsweisende Studie: 7 Milliarden Euro Investitionsbedarf für Radverkehr
Eine im April 2022 präsentierte Studie der Radkompetenz-Mitglieder Planoptimo und Verracon hat im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz und aller neun Bundesländer analysiert, welche Maßnahmen und Investitionssummen nötig sind, damit in Österreich mehr Menschen mit dem Rad fahren und somit die Ziele des Masterplans Radfahren bis 2030 erreicht werden könnten. Rund sieben Milliarden Euro sind das Ergebnis, wenn man die höchste Qualitätsstufe heranzieht. […]
Erstes Bicycle Policy Audit für Österreich durchgeführt
Die Aufgabe eines Bicycle Policy Audit (BYPAD) ist es, Radverkehrsaktivitäten durch Politik, Verwaltung und Interessensgruppen der Radfahrenden bewerten zu lassen. Die Methode wurde bisher in mehr als 200 Städten und Regionen in Europa erfolgreich angewandt. Sie zeichnet sich besonders durch die Selbstbewertung und Diskussion der teilnehmenden Evaluator:innen aus. Nun wurde ganz Österreich erstmals in einem BYPAD bewertet. […]
Mitglieder-News mit besserer Radmitnahme und Gewinnspiel
In Vorarlberg kommen neue Nahverkehrszüge nach dänischem Vorbild zum Einsatz, VELLO präsentiert sein neues Transportradmodell SUB in extra leichter Titan-Version, der Fachbereich Geoinformatik Z_GIS der Universität Salzburg publiziert den Jahresbericht 2023, in Wien werden bald 330 Ampeln mit dem Grünpfeil zum Abbiegen bei Rot ausgestattet sein und RAINCOMBI bringt seinen Regenoverall in einer speziellen Ukraine-Edition heraus. Davon verlosen wir einen Anzug rechtzeitig zum Beginn der feuchten Herbstsaison! Neue Fahrrad-Abteile in Vorarlberg Das Land Vorarlberg hat sich für neue Multifunktionsabteile entschieden, die in den Nahverkehrsgarnituren „Desiro“ zum Einsatz kommen. Bis Oktober sollen alle geplanten 21 Garnituren im Einsatz sein. In den neuen Radabteile haben 19 Räder Platz, die in Klemmhalterungen abgestellt werden sollen. Im ORF-Beitrag erklärt ÖBB-Mobilbegleiter Gunti Brugger: „Wir haben bei den Halterungen verschiedene Stärken für Citybikes oder Mountainbikes und fahren mit dem Fahrrad rückwärts in die Halterung hinein." Denn die Fahrgäste sollen die Radabteile im Einbahnsystem nutzen, das durch Pfeile markiert ist. „Begegnungsfälle werden dadurch reduziert“, so Rad-Koordinatorin Katharina Schwendinger von Radkompetenz-Mitglied Land Vorarlberg im ORF: „Man kann gut einsteigen und das Rad einfach abstellen, sodass es gleich in der richtigen Richtung steht, um wieder auszusteigen.“ Laut Verkehrslandesrat Daniel Zadra (Grüne) hat man sich dabei an Radwaggons in Kopenhagen orientiert. Neben den üblichen Klappsitzen in Mehrzweckabteilen und den neuartigen Radhalterungen bietet das Wagenmaterial durch den spezifischen Umbau auch ausklappbare Halterungen im Winter als Skiablage - damit hat Vorarlberg den Kopenhagenern etwas voraus! Über 300 Ampeln mit Grünpfeil in Wien Im Mai 2023 waren bereits über 170 Tafeln mit Grünpfeilen an Wiener Ampeln angebracht. Im Juli lag die Verordnung für weitere 156 Örtlichkeiten vor, die alle von der Magistratsabteilung 46 geprüft wurden. 129 der Beschilderungen davon erlauben das Rechtsabbiegen bei Rot, 27 das Geradeausfahren , ein Liste davon ist bei Fahrrad Wien zum Download erhältlich. Ausgewählt wurden für das Rechts-Abbiegen bei Rot insbesondere Relationen, wo vor und nach dem Abbiegen Radverkehrsanlagen vorhanden sind. Eine Übersichtskarte aller Grünpfeil-Ampeln in Österreich finden Sie hier bei Radkompetenz-Mitglied Radlobby Österreich. Transportrad noch schöner und leichter Das VELLO SUB ist eines der leichtesten Longtail E-Cargobikes am Markt und wurde am 1. September in Wien in einer Titan-Version präsentiert. [...]
Radkompetenz-Exkursionen zeigen Good Practice
Was haben Leithaprodersdorf und Paris gemeinsam? Nur eins: Diesen Sommer hat Radkompetenz Österreich zwei Exkursionen zum Thema Radverkehr organisiert. Im Juni war die Mobilitätsakademie ADMA aus der französischen Hauptstadt zu Gast, um sich für ein europaweites Learning-Programm gute Beispiele im Raum Wien anzusehen. Sie besuchten dabei ebenso Mödling wie unsere Exkursion, die wir für den Gemeinderat aus dem Burgenland im August durchgeführt haben. Academie Mobilité en Autriche Die Exkursion der ADMA wies ein dichtgedrängtes Programm auf: In einer Woche wollten gute Beispiele für fahrrad- und fußverkehrsfreundliche Verkehrsgestaltung in Wien, Niederösterreich, Graz, Salzburg und Vorarlberg besucht werden. Radkompetenz-Mitglieder standen an allen Destinationen für fachliche Beratung und geführte Radtouren zur Verfügung, koordiniert vom Radkompetenz-Büro. Dabei wurden zwei Tage in Wien mit Besichtigungen und Meetings verbracht, ergänzt durch Mödling als Beispiel für Verbesserungsmaßnahmen in historischen Kleinstädten. Die französische Delegation besuchte auch ein Beispiel eines Verkehrsfilters im Wiener Stuwerviertel. Exkursion aus dem Burgenland an den Mödlingbach Die Durchführung dieser Exkursion hat einen besonderen Grund: Der Bürgermeister der Gemeinde Leithaprodersdorf hatte die „Bürgermeister:innen Challenge“ der Aktion „Österreich radelt“ und damit eine eintägige Radverkehrs-Fachexkursion im ländlichen Raum gewonnen, die vom Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) ermöglicht wurde. Die Exkursion wurde vom Radkompetenz-Büro organisiert und von Radkompetenz-Mitglied con.sens mobilitätsdesign durch Michael Skoric fachlich betreut und begleitet. Die Auswahl der zu besuchenden Gemeinden fiel auf Wiener Neudorf und Mödling. Beide Orte haben einige interessante Radverkehrslösungen vorzuweisen und liegen in angenehmer Fahrraddistanz für eine Exkursionsgruppe. Wiener Neudorf baut Brücken und Radwege Die Marktgemeinde Wiener Neudorf hat in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt in die Neugestaltung von Straßenräumen und die Attraktivierung für die Aktive Mobilität gelegt. „Besonders hervorzuheben sind hierbei etwa die Neugestaltung der Hauptstraße samt Errichtung eines Geh- und Radweges oder auch die Neuerrichtung einer Fuß- und Radverkehrsbrücke über den Mödlingbach.", streicht Verkehrsplaner Michael Skoric hervor. Dementsprechend wurde in Wiener Neudorf Hauptstraße die etappenweise Neugestaltung der 1,3 km langen Hauptstraße mit hochwertiger Straßenraumgestaltung, großzügigen Grünflächen und einer auf 6 Meter verschmälerten Fahrbahn ausführlich besichtigt. Dadurch wurde Platz für Bäume und einen komfortablen gemischten Geh- und Radweg geschaffen. Innovative informelle Einfärbungen der Radverkehrsflächen entlang der Hausfassaden sollen Radfahrende dazu zu bewegen, eher fahrbahnseitig zu fahren. [...]
Offline: Radkompetenz Raumverteiler ist nicht mehr aktiv
Das Online-Tool „Raumverteiler“ diente bis Ende 2022 dazu, Österreichs Straßenraum auf sachlich fundierter Basis umzuverteilen. Wo kann ein Radweg in einem Straßenquerschnitt Platz finden? Wie breit muss er laut Richtlinien sein? Mit Anfang 2023 ging das Tool aus technischen Gründen offline. Eine ähnliche Lösung auf Streetmix-Basis findet sich als Ersatz hier: der StreeTUner der TU Wien […]
Förderoffensive des Bundes bringt Radwegausbau
Die erfolgreiche Förderung der Fahrradoffensive des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) wird heuer fortgesetzt. Sie bringt mehr Fördermöglichkeiten für Gemeinden, Betriebe und Vereine bei Maßnehmen zur Unterstützung aktiver Mobilität. Die Landesregierung Vorarlbergs griff dieses Angebot aktiv auf und schnürte ein Förderpaket im Umfang von 62 Millionen Euro. Eine der Umsetzungen wird von den Radkompetenz-Mitgliedern Planoptimo und Rosinak & Partner bearbeitet. […]
Niederösterreich investiert in Aktive Mobilität
Die Landesregierung Niederösterreichs will den Rad- und Fußverkehrsanteil von 22 auf 44 Prozent verdoppeln. Dafür sollen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Als Grundlage wurde Mitte März von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko die „Strategie Aktive Mobilität“ präsentiert, an deren Erstellung Radkompetenz-Mitglied Verracon inhaltlich beteiligt war. In dieser Strategie wurden fünf Handlungsfelder herausgearbeitet, die mit Maßnahmen unterlegt sind. Eine davon sind die ambitionierten Rad-Basis-Netze. In der Potentialregion Mödling-Nord arbeitet con.sens Mobilitätsdesign an deren Grundlagen. […]
Die erste Radkompetenz-Masterclass: Salzburg 2019
Die Plattform Radkompetenz Österreich bot am 2. April 2019 unter dem Motto „So geht Radverkehr!“ gemeinsam mit dem urbanen mobilitätslabor salzburg im Vorprogramm des „Netzwerktreffen Radverkehr des Landes Salzburg fachliche Weiterbildung für Gemeinden und Radbeauftragte. Diese erstmals durchgeführte „Radkompetenz Masterclass“ widmete sich Kernthemen der Radverkehrsplanung und bekam äußerts positives Feedback. […]